Kaiserschnitt

Kaiserschnitt

Der Kaiserschnitt. Sectio caesarea lautet die medizinische Bezeichnung für die Entbindungmethode Kaiserschnitt, die bei vielen werdenen Müttern ein ungutes Gefühl hervorruft und häufig auch von viel Angst und Bedenken begleitet wird. Zu Recht oder Unrecht?

Die Diagnose "Da kommen wir um einen Kaiserschnitt nicht herum" löst bei den meisten werdenen Mamis erst einmal Panik aus. Schließlich ist eine Sectio eine große Bauchoperation mit vielen Nachwirkungen und Begleiterscheinungen. Doch so groß und angstbehaftet dieses Thema auch sein mag, es bedeutet auch, dass ein Kaiserschnitt häufig Kompliktionen während der Geburt verhindert und das Leben von Mutter und Kind retten kann.

Die Indikationen für einen geplanten Kaiserschnitt (auch primärer Kaiserschnitt) sind vielfältig. Grundsätzlich gilt: Ist das Leben oder die Gesundheit von Kind oder/und Mutter in Gefahr ist ein Kaiserschnitt unausweichlich. Bei einem geplanten Kaiserschnitt wird mit der Klinik ein Termin zur Entbindung vereinbart. Meist ca. eine Woche vor dem ursprünglichen Entbindungstermin. Der praktische Vorteil an dieser Vorgehensweise: Man kann sich psychisch und auch organisatorisch auf die Geburt vorbereiten (Gespräche mit Freunden führen, sich über "Nachher" informieren, Geschwisterkind unterbringen oder Kinderzimmer fertig stellen), Risiken können minimiert werden.

Natürlich gibt es auch Gründe, die nicht lebensbedrohlich sind, aber dennoch relevant für die Entscheidung "pro Sectio" sind. Manche Frauen haben schreckliche Angst vor einer spontanen Geburt, manche haben bereits eine traumatische Erfahrung hinter sich, manche wollen Planungssicherheit. Solltet Ihr daran denken ohne medizinische Indikation einen Kaiserschnitt zu planen, dann solltet Ihr Euch in Gesprächen mit dem Frauenarzt, der Klinik und der Hebamme genau informieren, ob eine Sectio für Euch der richtige Weg ist.

Die Vorgehensweise bei einem Kaiserschnitt ist relativ einfach erklärt:

  1. Vorbereitung im OP: Ein Sichttuch wird gespannt, so dass der Blick auf das Geschehen verhindert wird (ganz ehrlich: WILL das jemand sehen??), untenrum  rasieren, Blasenkatheter setzen. Euer Partner sitzt – wenn gewünscht – die ganze Zeit an Eurem Kopfende und erzählt Euch, was gerade passiert (Wenn man das überhaupt wissen will...)
     
  2. Narkose: Der Anästhesist setzt entweder eine Spinalanästhesie oder eine Periduralanästhesie – beides Methoden, mit denen man Rückenmarksnerven betäubt. Das Gute ist, dass die Schmerzmmittel nicht ins Blut gelangen und die Mutter alles mitbekommt und das Baby gleich in Empfang nehmen kann. Die Alternative ist eine Vollnarkose. Das bedeutet, dass die Patienten dabei das Bewusstsein verliert und beatmet werden muss. Von der Operation bekommt sie nichts mit. Dies kommt aber meistens nur bei spontanen Kaiserschnitten oder in Notfällen zum Einsatz.
     
  3. Die eigentliche OP: Der Chirurg setzt einen  etwa acht bis zwölf Zentimeter langen, sogenannten Pfannenstiel-Schnitt. Dieser verläuft quer am Unterbauch. Nach Möglichkeit setzt der Arzt den Schnitt entlang der „Bikinifalte“ an, damit die Narbe später weniger auffällt. Dann gibt es zwei Möglichkeiten für den weiteren Verlauf der: Entweder das Gewebe darunter wird per Hand sanft gedehnt oder gerissen (klingt furchtbar, dient aber dem besseren Heilungsverlauf und weniger Schmerzen hinterher) oder es wird Schicht für Schicht geschnitten. An der Gebärmutter angekommen wird diese geöffnet und das Baby herausgenommen und von der Nabelschnur getrennt. Die Hebamme wickelt es sofort ein und legt es der Mutter auf die Brust.
     
  4. Vernähen: Ist das Baby draussen, entnimmt der der Arzt die Plazenta und näht alle Schichten mit selbstauflösenden Fäden wieder zu. Das bekommt die Mutter häufig gar nicht mit, da sie voll und ganz damit beschäftigt ist das Neugeborene zu herzen und zu bestaunen. Nur die Fäden ganz zum Schluß werden nach ca. 10 Tagen von der Hebamme oder Frauenarzt entfernt.

Der Eingriff dauert insgesamt kaum länger als eine halbe Stunde. Die Mütter bekommen von der OP bis auf ein Ruckeln und Ziehen nichts mit. Kaum ist man im Kreissaal drin, schon ist man mitten im Geschehen. Nach der Operation kommt man in den Beobachtungsraum und dann aufs Zimmer. Läßt die Narkose nach (manche berichten von einem wahnsinnigen Kribbeln unter der Haut), setzen auch die Schmerzen ein. Schließlich ist es eine große Bauchoperation, das darf man nie vergessen! Zum Glück kann die Mutter – auch wenn sie stillt! - Ibuprofen nehmen, um die Schmerzen zu lindern. Aufstehen und duschen oder herumlaufen ist erstmal für ein-zwei Tage tabu. Der Blasenkatheter erledigt das kleine, Stuhlweichmacher das große Geschäft. Noch wochenlang später muss man gut auf sich aufpassen, lange intensive Gänge vermeiden und den Bauch und Unterleib wieder aufbauen. Erst nach ca. drei Monaten ist man wieder voll einsatzfähig.

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