Eines gleich vorweg: Ihr seid nicht allein! Egal, wie es euch gerade geht, egal, was ihr gerade macht - wir stehen alle vor der gleichen, riesigen Herausforderung: nämlich dem Leben in Zeiten von Corona. In diesem Artikel wollen wir euch einige praktische Tipps und Anregungen für die nächste Zeit als Familie mitgeben.
Natürlich macht es einen Unterschied, ob ihr Kleinkinder oder Schulkinder versorgt - oder eben beides. Was da hilft: ein Plan. Setzt euch hin und überlegt, wie ihr euch die kommenden Wochen organisiert. Einen schönen Beispielplan findet ihr unter anderem auf der Seite von Martina Gruhn-Bilic, die selbstständig als Creativ-Director in Hamburg arbeitet. Ihr Tipp: Lieber erstmal in Tagen als in Wochen planen. Und Geduld haben. Denn auch eure Kids merken, dass alles anders ist als sonst.
Wenn es nun ans Spielen mit kleineren Kindern geht, nutzt die schönen Seiten des Internets. Bei Instagram findet ihr unter dem Hashtag #spielenstattpanik schon so viele Ideen, wie ihr die Kleinen beschäftigen könnt, ohne dass ihr dafür noch in Spielgeschäfte laufen müsst. Schaut stattdessen, was euer Keller, der Dachboden oder die Kiste mit Spielsachen da hinten hinterm Schrank noch hergeben. Ihr werdet staunen, was es da alles gibt. Unser Tipp: Verpulvert eure Munition nicht auf einmal. Dieser Ausnahmezustand, den wir gerade erleben, wird vermutlich länger dauern. Teilt euch Aktivitäten und Angebote also ein.
Wer das Glück hat, einen Balkon und Garten zu haben, kann sich mit den Kindern auch dort austoben. Laub aufsammeln, Erde lockern, Blumen säen. Solche Dinge werden euch im wahrsten Sinne des Wortes erden. Habt ihr ein Planschbecken? Füllt Sand hinein und fertig ist euer Sandkasten. Baumärkte werden nach bisherigem Stand weiterhin geöffnet haben.
Nutzt außerdem die Tatsache, dass Kinder an Alltagsgegenständen oft sowieso stärker interessiert sind als an ihrem eigenen Spielzeug. Der große Zeitschriftenstapel, den ihr nicht mehr lest, kann nun Grundlage einer bunten Collage werden. Der alte Schulwebrahmen kann mit alten Wollresten zum Leben erweckt werden. Knete könnt ihr aus wenigen Küchenzutaten selbst anmischen. Baut eine Höhle oder versucht euch auch am gemeinsamen Aufräumen. Sicher dauert es länger, mit einem Kleinkind den Schrank auszumisten - aber ist das in diesen Zeiten wirklich schlimm?
Habt ihr schulpflichtige Kinder sieht die ganze Situation natürlich noch einmal anders aus. Denn die voraussichtlich fünf vor uns liegenden “freien” Wochen sind nicht als Ferien gedacht. Stattdessen sollen die Kinder trotzdem lernen, nur eben von zu Hause aus. Informiert euch an euren Schulen, inwiefern es Material gibt, das die Lehrer eventuell online zur Verfügung stellen. Ansonsten empfehlen wir euch noch “alpha Lernen” vom Bayerischen Rundfunk. Für viele Fächer gibt es Videos, die unterschiedliche Themen behandeln. Vielleicht sind ja auch die aktuellen Unterrichtsinhalte eurer Kinder vertreten.
Die Unternehmerin Verena Pausder hat außerdem eine Liste mit hilfreichen Apps erstellt, die das Lernen von zu Hause aus erleichtern. Ebenfalls in ihrer Übersicht vertreten: Tipps für sinnvolle Online-Beschäftigung von Kindern in der Freizeit.
Natürlich heißt leben in Zeiten von Corana auch, selbst die Nerven zu behalten. Wenn ihr abends oder während des Mittagsschlafs mal ein paar ruhige Minuten habt, nutzt die Zeit doch für eine Meditation. Im Internet findet ihr zahlreiche Angebote. Auch Yoga- oder Workouteinheiten bieten sich an. An denen haben vielleicht auch eure Kinder Freude.
Am allerwichtigsten in diesen Wochen ist ohnehin, dass ihr das Lachen nicht verlernt (und das Händewaschen nicht vergesst!). Seid geduldig mit euren Kindern und mit euch selbst. Keiner war auf diese Situation vorbereitet und niemand hat Erfahrungswerte. Oder wie es auf Social Media so schön heißt: We’re all in this together.